Mittwoch, 21. Oktober 2015

Hat das Mikroblogging ausgetwittert?

Wer kennt sie nicht, die berühmten „Tweets“. Das Erfolgsrezept des Online Dienstes Twitter liegt in der Echtzeit-Anwendung des Mikroblogging. Bei dieser speziellen Form des Bloggens geht es darum, mit in der Regel weniger als 200 Textzeichen das zu sagen, was man zu sagen hat. Würde es sich hier um einen Mikroblogg handeln, so hätte ich den Textumfang bereits überschritten. Dies würde ein Mikroblogging-Dienst allerdings gar nicht erst zulassen. Im Unterschied zum normalen Blog, geht es nicht darum, thematisch in die Tiefe zu gehen, sondern in kurzer Zeit und ohne grossen Aufwand Nachrichten aller Art zu veröffentlichen.

Bei Twitter steht seit jeher das Mikroblogging im Vordergrund und gilt als Erfolgsrezept schlechthin. Seit der Gründung von Twitter im Jahr 2006 waren Blogbeiträge stets auf 140-Textzeichen limitiert. Auf den Sommer dieses Jahres wurde das Zeichenlimit nun für Direktnachrichten aber aufgehoben. Neu sollen bis zu 10‘000 Zeichen möglich sein.

Setzt Twitter dem Mikroblogging damit ein Ende?

Mikroblogging-Fans dürfen beruhigt bleiben, denn das Zeichenlimit fällt nicht vollständig weg. Es beschränkt sich lediglich auf private Direktnachrichten. Mit der Aufhebung dieses Limits will sich Twitter stärker gegen die Messaging-Konkurrenz WhatsApp, Facebook und Snapchat positionieren.

Für öffentliche Tweets gilt die Zeichenbeschränkung aber weiterhin. Somit steht es uns frei, auch in Zukunft einfach und schnell das zu veröffentlichen, was uns beschäftigt. Ob und wie fleissig in Zukunft getwittert wird bliebt allerdings offen. Ich gehe davon aus, dass so schnell nicht darauf verzichtet werden kann.

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